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Krebspräventionswoche

Neben dem Rauchen sind ungesunde Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel die wichtigsten Risikofaktoren für eine Krebserkrankung, so das Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Deshalb setzt die diesjährige Nationale Krebspräventionswoche ihren Schwerpunkt auf die Ernährung und steht unter dem Motto: Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel.

 

Was schützt

Es gibt Lebensmittel, bei denen Fachleute von einer schützenden oder risikosteigernden Wirkung ausgehen. So zählen ballaststoffreiches Getreide sowie Obst und Gemüse zu den risikosenkenden Lebensmitteln.

Ballaststoffe

Ballaststoffe gehören chemisch überwiegend ebenfalls zu den Kohlenhydraten, sind aber schwerer verdaulich oder gar nicht abbaubar. Diese Ballaststoffe führen einerseits dazu, dass man sich schneller satt fühlt und weniger isst, als bei sehr "energiedichten" Lebensmitteln. Andererseits unterstützen sie im Dickdarm die Aktivität der Darmbakterien. Studien konnten zeigen, dass durch viele Ballaststoffe, insbesondere aus Getreide, eine Senkung des Risikos vor allem für Darmkrebs möglich ist.

Vitamine

Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung senkt das Krebsrisiko nachweislich, das gilt zumindest für einige der häufigeren Tumorarten. Es gibt Krebsformen, die durch gesunde Ernährung, zusätzliche Vitamine oder den allgemeinen Lebensstil überhaupt nicht beeinflussbar sind.

 

Wer sich ausgewogen ernährt, benötigt keine zusätzlichen Vitamine, Spurenelemente oder andere Nahrungsergänzungsmittel - so lautet heute die Einschätzung der meisten Experten. Die Begründung lautet, dass solche isolierten Stoffe anscheinend nicht vor Krebs schützen können. Große Studien haben das Gegenteil gezeigt: Einige Vitamine und Spurenelemente in isolierter Form können das Krebsrisiko sogar noch steigern.

 

Ist eine ausgewogene Ernährung nicht möglich, sollte man dies mit dem Haus- oder Facharzt besprechen, anstatt selbst mit Tabletten oder Kapseln nachzuhelfen. Experten raten pauschal von Nahrungsergänzungsmitteln zur Krebsprävention ab.

 

Was schadet

Fett

Ein hoher Fettanteil in der Nahrung erhöht das Risiko für verschiedene Krebsarten, insbesondere Darmkrebs, Brustkrebs in und nach den Wechseljahren sowie Prostatakrebs.

Fleisch

Rotes Fleisch und Fleischerzeugnisse wie Wurst oder Schinken stehen im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen.

Alkohol

Der Konsum von Alkohol ist an der Entstehung von Mundhöhlenkrebs, Speiseröhrenkrebs, Lebertumoren und Dick- und Enddarmkrebs sowie von Brustkrebs (bei Frauen) beteiligt.

 

Was Sie bei der Ernährung zur Krebsprävention tun können:

  •  Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkorn in den Speiseplan einbauen (empfohlene Ballaststoffzufuhr von 30 g pro Tag).
  • Vorwiegend Lebensmittel mit niedriger Energiedichte verzehren (geringer Kalorien- und Fettgehalt, wenig verarbeitete und eher pflanzliche Lebensmittel).
  • Fleischkonsum reduzieren: Insbesondere rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm) und verarbeitete Fleischprodukte (Geräuchertes, Gepökeltes...) gilt es zu meiden. Ernährungsexperten raten dazu, max. 500 g Fleisch pro Woche zu essen.
  • Beim Grillen oder Braten Fleisch und anderes Grillgut nicht verkohlen lassen.
  • Regelmäßig Fisch essen, denn darin sind wertvolle ungesättigte Fettsäuren enthalten.
  • Keinen oder nur wenig Alkohol trinken: Männer sollten max. 20 g Alkohol und Frauen max. 10 g Alkohol täglich zu sich nehmen. (20 g Alkohol entsprechen in etwa 0,5 Litern Bier oder 0,25 Litern Wein). Zudem wird empfohlen, einige alkoholfreie Tage in der Woche einzulegen.
  • Den Vitaminbedarf durch eine ausgewogene Ernährung decken. Dann sind Nahrungsergänzungsmittel nicht notwendig.

Rezeptbroschüre: Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel

Das DKFZ hat anlässlich der Krebspräventionswoche eine Rezeptbroschüre aufgelegt. Der Berliner Meisterkoch Thomas Kammeier hat dafür exklusiv fünf Rezepte für gesunde Gerichte entwickelt.

 

Download Broschüre: Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel

 

Aber...

Trotz gesunder Ernährung und viel Bewegung kann man einen Tumor bekommen - Krebs lässt sich nicht sicher verhindern.

 

Eine gesunde Lebensweise bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor Krebs. Auch junge sportliche Menschen können an Krebs erkranken, wenn es in ihrem Körper bei einer Zellteilung zu einem zufälligen genetischen Fehler kommt und zu einem Tumor führt.

 

Es ist sinnvoll, gesund zu essen, Übergewicht zu vermeiden und sich viel zu bewegen – auch um andere Erkrankungen vorzubeugen. Sollte trotzdem Krebs auftreten, so bedeutet dies nicht, dass man sich falsch ernährt oder wichtige Faktoren übersehen hat. Niemand ist "schuld" an seiner Erkrankung.

 

Quelle: https://www.dkfz.de/de/nationale-krebspraeventionswoche/index.html