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Angst vor der Darmkrebsvorsorge

Foto: pixabay
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Jährlich sterben in Deutschland über 24.000 Menschen an den Folgen einer Darmkrebserkrankung. Dabei könnten die meisten Darmkrebsfälle durch Vorsorge und Früherkennung verhindert oder geheilt werden. Leider gehen viel zu wenige Frauen und Männer zur Darmkrebsvorsorge, vermutlich aus Angst.

 

Deshalb lautet das diesjährige Motto des von der Felix Burda Stiftung ausgerufenen Darmkrebsmonats „Präventiophobie: Wenn die Angst vor der Vorsorge größer ist als die Angst vor dem Krebs“.

 

Gegen die Angst sprechen folgende Fakten:

  • ·In nur 1 Prozent der Vorsorge-Darmspiegelungen wird tatsächlich Krebs diagnostiziert. Und selbst dann befindet er sich überwiegend in einem frühen Stadium, in dem er gut behandelt werden kann.
  •  In 36 Prozent der Vorsorge-Koloskopien werden Vorstufen von Darmkrebs entdeckt. Diese Polypen und Adenome können sofort entfernt werden.
  • Bei den übrigen 63 Prozent aller Vorsorge-Darmspiegelungen gibt es keine Auffälligkeiten.

Vorsorge heißt, sich ohne Symptome einer Untersuchung zu unterziehen. Denn im Gegensatz zu anderen Krebsarten entsteht Darmkrebs aus Vorstufen, den Polypen. Diese sind lange gutartig bevor sie zu Krebs entarten. Das dauert schätzungsweise etwa zehn Jahre: viel Zeit, um die Krebserkrankung zu verhindern. Darum ist die Früherkennung ist wichtig. Durch Vorsorgeuntersuchungen können diese Vorstufen bereits entdeckt und entfernt werden, bevor sie zu Krebs werden.

 

Wenn kein bekannter Risikofaktor vorliegt, wird Frauen und Männern ab dem 56. Lebensjahr eine Vorsorge-Darmspiegelung empfohlen.

 

Alternativ kann man ab 50 Jahren jährlich einen Stuhlbluttest durchführen, der okkultes Blut im Darm und damit Anzeichen für Darmkrebs erkennt. Ab 55 Jahren ist dieser Test alle zwei Jahre möglich. Liegen ein oder mehrere Risikofaktoren vor, sollte früher mit der Vorsorge begonnen werden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.

 

Eine US-Studie macht deutlich: Wer bei positivem Stuhltestergebnis, also Blut im Stuhl, zwei Jahre mit der Koloskopie wartet, dessen Risiko an Darmkrebs zu sterben steigt auf über 50 Prozent. Experten raten darum zu einer Koloskopie in den ersten drei Monaten nach dem Test und Verzögerungen über sechs Monate zu vermeiden.

 

Auch der Verein „Duisburg gegen Darmkrebs“ setzt sich für die Darmkrebsvorsorge und Darmkrebsfrüherkennung ein. Er hat sich das Ziel gesetzt, die Zahl der Erkrankungsfälle in Duisburg deutlich zu senken.

 

Im Falle einer Erkrankung bietet die Krebsberatung in Duisburg Betroffenen und Angehörigen Beratung und Unterstützung an.

 

Weitere Informationen und Quellen:

 

https://www.felix-burda-stiftung.de/unsere-projekte/darmkrebsmonat

 

https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/darmkrebs/frueherkennung.php

 

Springer Medizin Newsletter Update Onkologie vom 8. Februar 2021