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Welteierstockkrebstag

Am 8. Mai ist Welteierstockkrebstag. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 7500 Frauen neu an Eierstockkrebs. Um diese immer noch tabuisierte Krebserkrankung in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, richtet die Deutsche Stiftung Eierstockkrebs jährlich den Welteierstockkrebstag aus.

 

Eierstockkrebs, auch Ovarialkarzinom genannt, ist die zweithäufigste bösartige Erkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane. In mehr als zwei Drittel der Fälle wird die Erkrankung erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium entdeckt, da zunächst keine Symptome auftreten und sichere Vorsorgemöglichkeiten außer einem regelmäßigen Vaginalultraschall fehlen.

 

Etwa zehn Prozent der betroffenen Frauen sind jünger als 45 Jahre. Von den Tumoren der weiblichen Genitalorgane ist der Eierstockkrebs besonders gefürchtet, weil er im Frühstadium keine Beschwerden verursacht.

Symptome

Während sich das Ovarialkarzinom bildet und wächst, sind keine typischen Symptome zu erwarten. Erst bei entsprechender Größe des Tumors verursacht dieser Beschwerden.

 

Wenn Unterleibsschmerzen, Druck- und Völlegefühl auftreten, können diese Symptome andere Ursachen haben und werden nicht unbedingt als Zeichen einer bösartigen Erkrankung verstanden.

 

Auf das Fortschreiten des Tumors weisen Durchfälle und Verstopfung, Gewichts- und Appetitverluste sowie häufiges Wasserlassen hin, weil dieser auf Blase und Darm drückt. Außerdem können Blutungen und Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum (Aszites) auf das Krankheitsbild hinweisen.

 

In diesem Fall kann das Ovarialkarzinom bereits Krebszellen auf den Dickdarm, das Bauchfell und den Magen absiedeln, in das Lymphsystem vordringen und über den Blutkreislauf zu entfernten Organen gelangen.  

Risikofaktoren

Das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, steigt vor allem mit zunehmendem Alter. Auch Übergewicht spielt eine Rolle. Außerdem beeinflussen hormonelle Faktoren das Risiko: Kinderlosigkeit bzw. Unfruchtbarkeit erhöhen, viele Geburten und längere Stillzeiten senken das Risiko.

 

Ob auch eine frühe erste Regelblutung und ein spätes Ein­setzen der Wechseljahre das Risiko erhöhen, ist noch nicht eindeutig geklärt. Bei Frauen mit vielen Zysten in den Eierstöcken steigern vermut­lich hormonelle Faktoren das Risiko.

 

Eine Hormonersatztherapie, ins­besondere mit Östrogenmonopräparaten, bei Frauen nach der Menopause ist auch ein Risikofaktor. Dagegen haben Ovulationshemmer (Pille) einen schützenden Effekt. Eine Sterilisation durch Verschluss der Eileiter verringert das Risiko für Eierstockkrebs.

 

Frauen, deren Verwandte ersten Grades Brust- oder Eierstockkrebs hatten, sowie Frauen mit Brust-, Gebärmutterkörper- oder Darmkrebs, erkranken häufiger an Eierstockkrebs als Frauen ohne familiäre Vorbelastung. Oft liegen hier Veränderungen in den Genen BRCA1 und BRCA2 vor. Sie steigern das Erkrankungsrisiko deutlich und spielen bei einer von zehn betroffenen Frauen eine Rolle.

Diagnose

Eine regelmäßige Beckenuntersuchung ist eine Möglichkeit zur Erkennung des noch symptomfreien Ovarialkarzinoms. Diese gilt aber nicht als absolut aussagefähig.

 

Weitere Diagnosemethoden sind ein Ultraschall der inneren Geschlechtsorgane und eine Computertomographie sowie die Bestimmung des Tumormarkers CA-125 im Blut. Letzterer ist jedoch nicht verlässlich nachweisbar und selbst bei gutartigen Eierstockerkrankungen vorhanden. Das heißt: Die Blutanalyse kann eine umfassende ärztliche Diagnose nicht ersetzen.

 

Die sicherste Maßnahme zur Erkennung eins Ovarialkarzinoms ist eine Biopsie, die operative Entnahme von Gewebe. Noch während der OP wird meist das Tumorgewebe histologisch untersucht.

 

Dazu wird auffälliges Gewebe entnommen und noch während der Narkose im sogenannten Schnellschnitt unter dem Mikroskop durch den Pathologen untersucht. Das dient einerseits der Sicherung der Verdachtsdiagnose, andererseits gibt es einige feingewebliche Besonderheiten, die auf den weiteren OP-Verlauf Einfluss haben können.

Behandlung

Liegt ein positiver Befund vor, werden meist die Eierstöcke, Eileiter, der Gebärmutter sowie der benachbarten Lymphknoten entfernt. Weitere Gewebeproben geben Aufschluss über die Verbreitung des Tumors. Auf dieser Grundlage erfolgt die Planung der Behandlungsstrategie, wobei das Stadium der Erkrankung, der Allgemeinzustand und das Alter der Patientin berücksichtigt werden.

 

Bei einem langsam fortschreitenden kleinem Tumor und Kinderwunsch der Patientin wird lediglich der vom Krebs befallene Eierstock entfernt. Bei einer Verbreitung des Krebses wird so viel wie möglich von der Tumormasse entfernt, um im Anschluss daran eine Strahlen- bzw. Chemotherapie einzuleiten. 

Livestream am 10. Mai

Dieses Jahr findet der Welteierstockkrebstag auf Grund der Corona-Pandemie als bundesweites Livestreaming statt.

 

Die Teilnahme am Livestream und den Onlineworkshops ist kostenlos und ohne Voranmeldung. Schalten Sie einfach am Sonntag, den 10. Mai ab 10 Uhr mit folgendem Link ein.

Quellen und weitere Infos