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Darmkrebsfrüherkennung zu wenig genutzt

Mehr Anspruchsberechtigte -  vor allem Männer - sollten die Angebote der Darmkrebsfrüherkennung wahrnehmen. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung auf Basis bundesweiter vertragsärztlicher Abrechnungsdaten. Die Studie analysierte die Inanspruchnahme von Untersuchungen der Darmkrebsfrüherkennung in den Jahren 2009 bis einschließlich 2018.

 

Die Krebsfrüherkennungs-Richtlinie empfiehlt eine präventiven Darmspiegelung alle 10 Jahre ab dem Alter von 55 Jahren (seit 2019 bei Männern ab 50 Jahren) oder alternativ einen Stuhltest alle zwei Jahre.

 

In den vergangenen 10 Jahren ist die Inanspruchnahmequote des Stuhltests bei Frauen im Alter von 50 bis 54 Jahren um 21 Prozent und bei Männern dieser Altersgruppe um 15 Prozent zurückgegangen.

 

Die Inanspruchnahme der Darmspiegelung zur Früherkennung blieb über die Zeit stabil. Jährlich rund 2,6 Prozent der Frauen und 2,5 Prozent der Männer in der Altersgruppe von 55 bis 64 Jahren nahmen diese wahr.

 

Die Untersuchungen der Darmkrebsfrüherkennung, insbesondere die Darmspiegelung, haben ein hohes Potenzial für die Prävention und Früherkennung von Darmkrebs. Seit Juli 2019 werden anspruchsberechtigte Personen im Rahmen des neu eingeführten organisierten Darmkrebs-Screenings gezielt zu den Untersuchungen eingeladen. Dies lässt auf eine Steigerung der Teilnahme hoffen.

Studie: Steffen A, Holstiege J, Hagen B, Akmatov MK, Bätzing J. Inanspruchnahme der Darmkrebsfrüherkennung in den Jahren 2009 bis 2018: eine Bestandsaufnahme auf Basis vertragsärztlicher Abrechnungsdaten. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Versorgungsatlas-Bericht Nr. 20/02. Berlin 2020. DOI: 10.20364/VA-20.02.

Link zur Studie