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Welt-Pankreaskrebstag

Foto: pixabay
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Das Motto des heutigen Welt-Pankreaskrebstages lautet: „It’s about time“.

Bauchspeicheldrüsenkrebs, auch Pankreaskarzinom, ist eine bösartige Tumorerkrankung der Bauchspeicheldrüse. An Bauchspeicheldrüsenkrebs erkranken jährlich etwa 19.000 Menschen in Deutschland. Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter.

 

Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) liegt in der Bauchhöhle direkt hinter dem Magen. Zur Erfüllung seiner Funktionen besitzt das Pankreas zwei Gewebe: das exokrine und das endokrine Gewebe. In den Drüsenzellen des exokrinen Gewebes werden Verdauungssäfte gebildet, die über die Pankreasgänge in den Darm geleitet werden. Im endokrinen Gewebe finden sich hormonbildende Zellen, die beispielsweise Glucagon und Insulin herstellen. Mit diesen Hormonen regelt die Bauchspeicheldrüse den Blutzuckerspiegel. In beiden Geweben können Tumoren entstehen.

 

Bei 95 von 100 Betroffenen entsteht Bauchspeicheldrüsenkrebs im exokrinen Teil des Pankreas: Das bezeichnet man als exokrines duktales Adenokarzinom.

Risiken

Forscher konnten bisher keine genauen Ursachen für die Entstehung des exokrinen duktalen Adenokarzinoms feststellen. Vermutlich müssen dafür verschiedene Faktoren zusammenspielen. Einige Faktoren können statistisch betrachtet das Risiko erhöhen:

  • Lebensgewohnheiten: Rauchen, starkes Übergewicht oder hoher Alkoholkonsum
  • Vorerkrankungen: chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) oder Zuckerkrankheit (Typ-2-Diabetes)
  • Familiäre Belastung: Wenn mindestens 2 Verwandte ersten Grades an einem Pankreaskarzinom erkrankt sind, dann erhöht sich das Erkrankungsrisiko um das Achtzehnfache.
  • Genetische, vererbte Krankheitsbilder: Sehr seltene genetische Störungen wie beispielsweise das FAMMM-Syndrom (familiäres atypisches multiples Muttermal- und Melanom-Syndrom). Auch Träger oder Trägerinnen einer BRCA-2-Mutation haben ein erhöhtes Risiko.

Beschwerden

Im frühen Erkrankungsstadium verursacht diese Art des Bauchspeicheldrüsenkrebs oftmals keine Beschwerden. Bei den meisten Betroffenen macht sich die Erkrankung erst bemerkbar, wenn sie schon fortgeschritten ist. Weil sich dadurch die Diagnose verzögert, ist die Prognose von Bauchspeicheldrüsenkrebs eher ungünstig.

 

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs äußert sich zu Beginn vielmehr durch allgemeine, unspezifische Symptome. Das bedeutet, dass diese Beschwerden auch bei anderen Erkrankungen des Bauchraums auftreten können.

Symptome

Mögliche frühe Symptome des exokrinen duktalen Adenokarzinoms sind:

  • Schmerzen im Oberbauch oder Rücken
  • Appetitmangel und unbeabsichtigter Gewichtsverlust
  • Übelkeit
  • Gelbsucht (besonders bei Tumoren im Pankreaskopf)
  • Fettstühle: Der Stuhlgang hat eine hellere Farbe als gewohnt und ist schmierig, klebrig oder glänzend.
  • Störungen der Insulinproduktion: Betroffene können eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) entwickeln.

Späte Symptome im fortgeschrittenen Stadium dieses Pankreaskarzinoms sind:

  • Unspezifische Schmerzen und Verdauungsstörungen: Ein exokriner Pankreastumor macht vor allem Beschwerden, wenn er benachbarte Organe verdrängt oder in sie hineinwächst.
  • Wasseransammlungen im Bauchraum
  • Eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) ohne geklärte Ursache.
  • Eine gestörte Blutgerinnung: Dadurch können Blutgerinnsel in den Gefäßen entstehen, sogenannte Thrombosen.

Früherkennung

Es gibt kein gesetzliches Programm zur Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, da es bisher keine Untersuchungsmethode gibt, die ausreichend aussagekräftig ist. Das gilt auch für Hochrisikopersonen, also Personen bei denen das Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs mindestens um das Zehnfache erhöht ist. Experten empfehlen Hochrisikopersonen ohne Beschwerden, sich ausschließlich im Rahmen wissenschaftlich kontrollierter Studien in Zentren mit spezialisierten Ärzten gezielt untersuchen lassen.

Behandlung

Die Behandlung hängt von der Ausbreitung des Tumors und dem Gesundheitszustand ab. Infrage kommen eine operative Entfernung, eine Strahlen- oder Chemotherapie.

Quelle: Krebsinformationsdienst (KID) des Deutschen Krebsforschungszentrums

Weitere Infos: Leitlinienprogramm Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)